In der IT-Sicherheit verlassen sich viele Organisationen auf Regelwerke und Checklisten (z.B. Sicherheitsrichtlinien, Compliance-Vorgaben) oder auf Kosten-Nutzen-Kalküle im Risikomanagement. Diese entsprechen den klassischen ethischen Ansätzen der Deontologie (Pflichtethik) und des Utilitarismus (Konsequentialismus). Tugendethik hingegen bildet einen „dritten Weg“: Statt nur zu fragen „Was muss ich tun?“ (Regel) oder „Was bringt den größten Nutzen?“ (Konsequenz), fragt…
In der öffentlichen Debatte um Cybersicherheit erscheinen Begriffe wie Gefahr, Schutz und Überwachung oft als scheinbar neutrale Konzepte. Doch wer bestimmt, was „sicher“ ist und welche Maßnahmen dafür legitim sind? Aus Sicht der Kritischen Theorie – insbesondere der Frankfurter Schule um Max Horkheimer und Theodor W. Adorno – lohnt es sich, diese Fragen zu stellen.…
In der Softwareentwicklung prallen zwei gegensätzliche Haltungen aufeinander. Auf der einen Seite steht Security by Design, ein Ansatz nach dem Vorsorgeprinzip: Software soll von Anfang an sicher und vorausschauend entwickelt werden, um Schaden präventiv zu verhindern. Auf der anderen Seite steht der radikale Innovationsdrang, oft verkörpert durch das Motto „Move Fast and Break Things“. Dieser…
In der digitalen Ära ist Cybersicherheit mehr als nur eine technische Frage – sie spiegelt die kulturellen Werte und Weltbilder einer Gesellschaft wider. Sicherheit als kultureller Wert bedeutet, dass verschiedene Länder und Regionen unterschiedliche Ansichten dazu haben, wie viel Freiheit man für Sicherheit opfern sollte oder wie sehr der Staat eingreifen darf, um die digitale…